StadtHospiz Cottbus
Das StadtHospiz Cottbus war die erste Institution dieser Art im Land Brandenburg. Sie wurde am 30. Mai 1997 eröffnet. Die Einrichtung ist als überregionale Fachstation für palliativmedizinische Versorgung konzipiert und befindet sich in einem im Zentrum der Stadt gelegenen Komplex medizinisch pharmazeutischer Versorgung. Hospize sind ursprünglich von Klöstern unterhaltene christliche Herbergen, die Pilgern auf ihrer Reise Unterkunft boten. Auch die heutigen Einrichtungen wollen Herbergen der Pflege und Zuwendung sein. Sie gewähren den Kranken, die zu ihnen kommen, professionelle Pflege, alle Möglichkeiten einer wirkungsvollen Schmerz- und Ernährungstherapie sowie psychischen und physischen Beistand.
Wenn häusliche Pflege in der eigenen Wohnung des Kranken oder bei seiner Familie nicht mehr geleistet werden kann und eine Krankenhausbehandlung nicht angemessen erscheint, ist das StadtHospiz ein Ort, an dem Schwerkranke Aufnahme zur stationären Pflege finden. Auch zur vorübergehenden Entlastung pflegender Angehöriger ist neben der vollstationären Hospizpflege ebenso eine Aufnahme für wenige Wochen möglich, bis der Kranke wieder zu Hause gepflegt werden kann. Die ärztliche Tätigkeit in Hospizen beschränkt sich vorwiegend auf die Behandlung von Krankheitssymptomen und eine wirksame Schmerztherapie. Mithin geht es um eine, den Erfordernissen entsprechende palliativmedizinische Versorgung. Ein Großteil der Hospiz-Bewohner sind Tumorpatienten, die oft unter starken Schmerzen leiden. Schmerzmittel, in regelmäßigen Abständen und ausreichenden Dosen verabreicht, halten sie schmerzfrei. Und wer keine Schmerzen hat, der hat auch wieder Lust am Leben. Viele Patienten erhalten damit neue Lebensqualitäten und können, je nach Zustand abwechselnd zu Hause oder bei Krisensituationen im Hospiz gepflegt und versorgt werden.
Ein Hospiz ist kein Krankenhaus, daher gibt es auch kein damit vergleichbares Reglement. Angehörige und Freunde der Kranken gehen in dieser Stätte ein und aus, sind an der Pflege beteiligt und werden ihrerseits durch das Hospiz unterstützt. Im Hospiz steht nicht die Genesung im Vordergrund, sondern die Absicht, dem Menschen das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Und das ist mehr, als man gemeinhin glaubt, in einer Situation leisten zu können, in der medizinisch nicht mehr geheilt werden kann. Die Möglichkeiten der Hospizpflege sind vor allem für jene Patienten gedacht, die keine Angehörigen haben, oder es trotz tatkräftiger Unterstützung durch die Familie und den Amulanten Palliativdienst nicht möglich ist, den Menschen in seinem letzten Lebensabschnitt in der vertrauten Umgebung zu belassen. Im Mittelpunkt der Pflege stehen die persönlichen Wünsche sowie die körperlichen, sozialen, psychischen und spirituellen Bedürfnisse des Kranken. Menschenwürdig bis zum Ende leben heißt, möglichst beschwerde- und schmerzfrei sein. Dabei erfährt der Kranke neben einer umfassenden medizinisch- pflegerischen Betreuung eine spezielle ärztlich- pharmakologische Schmerztherapie. Palliativmedizinische Versorgung (lat. palliare = lindern) versteht sich als ganzheitliche Zuwendungspflege und hat somit das Ziel, körperliche wie seelische Leiden gleichermaßen zu lindern.
Die ärztliche Versorgung erfolgt durch niedergelassene Ärzte, die u.a. in der Schmerztherapie über besondere Erfahrungen verfügen. Aus diesen Grundsätzen resultieren die Abläufe in stationären Hospizen mit der weitgehenden Respektierung der Lebensgewohnheiten der Kranken (Interessen, Neigungen, Beziehungen, Speisewünsche, Schlaf-Wach-Rhythmus). So auch kann die verbleibende Zeit als sinnvoll und lebenswert empfunden werden. Selbstbestimmung heißt aber auch, Mitentscheidung über die Art und den Umfang diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen, bei denen der vom Kranken bekundete Wille nach Einstellung lebensverlängernder Maßnahmen respektiert wird. Das StadtHospiz Cottbus, das sich in der Bahnhofstraße 62 über zwei Etagen erstreckt, umfaßt insgesamt 20 Betten. Aufgrund der besonderen Begegnung zwischen Kranken und Angehörigen sowie der spezifischen Situation in der letzten Lebensphase stehen vorzugsweise Einzelzimmer zur Verfügung. Die Kosten im stationären Hospiz werden durch eine Mischfinanzierung der Krankenkassen und der Pflegekassen zu 95 Prozent der tagesbezogenen Bedarfssätze übernommen. Die Patienten, bzw. ihre Angehörigen müssen, im Gegensatz zum Krankenhaus, keinen Eigenanteil leisten. Dennoch sind Hospize auf Spenden und sonstige Zuwendungen angewiesen, um die Pflege in hoher Qualität zu sichern. Die Arzt- und Medikamentenkosten werden von den Krankenkassen getragen.
Darüber hinaus ist die Hospizarbeit – wie überall auf der Welt – auf ehrenamtliche Arbeit und freiwillige finanzielle Unterstützung angewiesen. Damit die Grundsätze der Hospiz-Bewegung auch im Land Brandenburg weiter verbreitet werden, ist die HospizHilfe Cottbus e.V. als Förderverein für das StadtHospiz tätig. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Seite HospizHilfe Cottbus.
Akutpflege
Für die Nachsorge von ambulant operierten Patienten stehen Betten für die Akutpflege zur Verfügung, die durch Ärzte im Rahmen der 24-Stunden-Versorgung bzw. einer längeren Beobachtung genutzt werden können. Damit wird ein höheres Maß an Sicherheit für Arzt und Patient gewährleistet. Die hier vorgehaltenen Betten für die Akutpflege können u.a. auch bei Infusionstherapien, Medikamenten- neueinstellungen sowie Schmerztherapien unter medizinischer Aufsicht benutzt werden. Die ärztliche Versorgung erfolgt durch jeweils niedergelassenen Ärzte, die ihre Patienten für die Zeit der Akutpflege auch weiterhin betreuen.
Das vorhandene Fachpersonal ist rund um die Uhr in der Lage die ärztlich Anordnungen genau auszuführen. Bei möglicherweise eintretenden Komplikationen können umgehend die dafür erforderlichen Maßnahmen eingeleitet werden, die in Abstimmung mit den jeweils behandelnden Ärzten getroffen werden. Die Kosten für die Akutpflege tragen die einweisenden Praxen und die Patienten selbst.
Ambulante Hospizpflege
Die meisten Menschen haben den Wunsch, die letzte Lebensphase in der ihnen vertrauten Umgebung zu verbringen. Aus diesem Grund gibt es den Ambulanten PalliativDienst des StadtHospiz Cottbus. Die MitarbeiterInnen dieses Dienstes unterstützen u.a. durch intensive palliative Fachkrankenpflege, Beratung über Möglichkeiten der gezielten Schmerztherapie, menschlichen Beistand sowie Hilfe bei der Lösung von Problemen im Hinblick auf das Sterben und den Tod. Darüber hinaus wird eine Beratung und Fortbildung pflegender Angehöriger über das PflegeForum Cottbus angeboten, um den Kranken zu Hause ein menschenwürdiges Leben bis zuletzt zu ermöglichen.
Das StadtHospiz Cottbus als Fachstation für palliativmedizinische Versorgung hat seinen Sitz in der Bahnhofstraße 62, 03046 Cottbus, Telefon 0355-38152-0, Telefax 0355-38152-30. Es ermöglicht eine ganzheitliche, vollstationäre Betreuung bei medizinischer Versorgung durch niedergelassene Ärzte sowie in konziliarischer Zusammen arbeit mit der Onkologischen Schwerpunktpraxis Dr. Ulrich von Grünhagen, die sich im danebenliegenden Ärztehaus befindet. Ihre Ansprechpartnerin in allen Fragen der stationären Pflege und Betreuung: Manuela Berthold, E-Mail: hospiz@cottbuspflege.de
Fachstation für palliativmedizinische Versorgung
Eine Einrichtung der Cottbuspflege GmbH
Bahnhofstraße 62, 03046 Cottbus
Telefon: 0355-38152-0, Telefax: 0355-3815230
Pflegedienstleitung: MobilNet D1 0171-3107592
E-Mail: hospiz@cottbuspflege.de